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Soziale Medien – Fluch und Segen

Soziale Medien – Fluch und Segen

Soziale Medien – Fluch und Segen

Soziale Medien bieten Personen des öffentlichen Lebens eine hervorragende Möglichkeit, sich selbst und ihre Tätigkeiten authentisch zu präsentieren. Sie können ihren Fans wertvolle Einblicke und positive, exklusive Informationen geben und so eine direkte Verbindung zu ihrer Community aufbauen. Der Austausch über Plattformen wie Instagram, Twitter oder Facebook stärkt die Beziehung zu ihren Anhängern und fördert die Interaktion auf Augenhöhe.

Allerdings kann die Kommentarleiste auch Herausforderungen mit sich bringen, da sich neben Fans oft auch Kritiker und sogenannte „Hater“ zu Wort melden. Diese können den Dialog durch negative oder beleidigende Kommentare stören, was den konstruktiven Austausch erschwert. Eine ähnliche Problematik zeigt sich in den Kommentarsektionen von Online-Artikeln. Hier führt die Anonymität oft zu hitzigen Debatten, die weniger auf sachlicher Kritik als auf Provokation basieren. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Social Media ein wertvolles Werkzeug für den Dialog zwischen öffentlichen Personen und ihrer Community.

Insgesamt lässt sich beobachten, dass die Diskussionskultur in vielen Online-Bereichen zunehmend verroht. Viel Meinung, wenig Ahnung scheint zur Norm geworden zu sein – und dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Qualität der Inhalte, sondern auch auf das Miteinander im digitalen Raum.

Ich bin in der glücklichen Situation, dass ihr als meine Follower eine sehr positive Ausnahme darstellt und in erster Linie inhaltlich und konstruktiv reagiert. Eure Kommentare sind oft motivierend und wertschätzend. Kritik ist für mich immer ein wertvolles Werkzeug, denn wenn sie produktiv geäußert wird, führt sie zu einem positiven gegenseitigen Lernprozess.

Seit vielen Jahren begleite ich zahlreiche Sportlerinnen und Sportler sowie Teams auf ihrer Karrierereise. Dabei beobachte ich auch die Kommentare, die in Bezug auf sie gemacht werden. In den meisten Fällen sind diese positiv und aufmunternd, was den Athletinnen und Athleten einen echten Rückhalt bietet.

In einigen Fällen jedoch, speziell bei Mannschaftssportarten ist das leider oft anders. Hier sind Beleidigungen und herabwürdigende Kommentare keine Seltenheit. Viele vergessen dabei, dass es sich auch bei Leistungssportlern um Menschen handelt, die solche Worte schwer verarbeiten können. Negative Kommentare können enormen emotionalen Druck ausüben, und es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass hinter jedem Trikot ein Mensch steht, der Respekt verdient.

Als Team, Einzelsportler oder Trainer gegen solche negativen Kommentare anzukämpfen, ist oft vergeblich. Man würde sich in Diskussionen mit Personen verlieren, die weder fachlich noch emotional in der Lage sind, den Leistungssport wirklich zu verstehen – auch wenn sie vorgeben, dies zu tun. Ihre Kritik basiert häufig auf oberflächlichem Wissen oder persönlichen Frustrationen, die nichts mit der Realität des Sports zu tun haben. In solchen Fällen bringt es wenig, auf dieser Ebene zu reagieren, da die grundlegende Wertschätzung und das Verständnis für die Herausforderungen im Leistungssport fehlen.

Dies ist allerdings kein Thema, das nur den Leistungssport betrifft. Je mehr Personen in der Öffentlichkeit stehen, desto mehr müssen sie mit dieser Art von negativer Aufmerksamkeit umgehen. CEOs großer Wirtschaftsunternehmen, Manager, Schauspieler, Musiker und besonders Politiker sind zunehmend der Verrohung und harschen Kritik ausgesetzt. Je sichtbarer sie werden, desto häufiger sind sie Zielscheibe für Kommentare, die oft wenig mit konstruktiver Kritik, sondern vielmehr mit persönlichen Angriffen zu tun haben. Es scheint, als werde der Druck und die Anonymität des Internets genutzt, um Menschen anzugreifen, die in verantwortungsvollen Positionen stehen – unabhängig davon, wie komplex und herausfordernd ihre Aufgaben tatsächlich sind.

Die Möglichkeiten, direkt gegen solche negativen Kommentare anzukämpfen, sind – wie bereits erwähnt – praktisch nicht vorhanden. Was jedoch sehr wohl möglich ist, ist der Umgang damit als Person des öffentlichen Lebens. Zu erwarten, dass alle Menschen positiv eingestellt sind und einen mögen, ist ein Trugschluss. Aber genau das sollte auch nicht die Erwartungshaltung sein.

Am Ende des Tages zählt nur, wie die Menschen reagieren, auf deren Meinung man wirklich Wert legt – jene im inneren Kreis, die einen wirklich kennen und unterstützen. Es wird niemals möglich sein, bei allen beliebt und anerkannt zu sein. Diejenigen, die dich nicht mögen, werden immer negative Kommentare hinterlassen, unabhängig davon, wie gut du performst. Und die richtigen Fans, die, die wirklich hinter dir stehen, werden dich unterstützen – ganz egal, ob du eine Krisensituation durchlebst oder gerade auf einer Erfolgswelle schwimmst.

Deshalb mein Tipp: Wertschätze die positiven Dinge und lerne, die negativen Kommentare richtig einzuordnen. Neid und Missgunst sind leider wachsende Probleme in unserer Gesellschaft, und genau deswegen sollte man solche Kommentare mit einem Augenzwinkern akzeptieren. Lass dich nicht von negativer Energie nicht beeinflussen – keep smiling and move on!

KITZBUEHEL,AUSTRIA,19.JAN.18 – ALPINE SKIING – FIS World Cup, men, Hahnenkamm-race, Super G. Image shows a feature with a smartphone. Photo: GEPA pictures/ Mario Buehner